[Unterwegs] Zum Feuerwerk nach Enoshima

Gestern fand in Enoshima 江ノ島 ein großes Feuerwerk statt und Kei und ich waren wagemutig genug, uns hinzuprügeln. Und es war SO voll, ganz Japan muss gestern auf Enoshima gewesen sein!

Wir kamen gegen 17.15 Uhr an, also etwa zwei Stunden, bevor das Feuerwerk anfangen sollte. Trotzdem war es schon verdammt voll. Und es wurde von Minute zu Minute voller. Im 10-Minuten-Takt fuhren die Bahnen ein und schleuderten eine so große Masse an Leuten auf die Insel, dass ich der Meinung war, irgendwann würde sie im Meer versinken.

Dementsprechend schwer war es dann auch, einen Sitzplatz zu finden. Der gesamte Strand war abgesperrt und mit Stühlen bestückt, die man sich für das Feuerwerk mieten konnte. Hm, vielleicht eine Idee fürs nächste Mal? Nach etwas Umhergeirre fanden Kei und ich auch aber auch so einen sehr annehmlichen Platz. Und dort warteten wir dann, bis das Feuerwerk anfing. Während des Feuerwerks war es übrigens verboten zu stehen, denn man würde ja dann anderen Leuten die Sicht versperren. Zu diesem Zweck waren ungefähr zwei Millionen Wachmänner aufgestellt, die nur darauf achteten, dass niemand aufstand.

Das Feuerwerk war eines der schönsten Feuerwerke, die ich bisher in meinem Leben gesehen habe. Ich habe ein paar Photos geschossen, aber viel mehr Videos gemacht, die ich allen gerne zeige, wenn ich wieder da bin 😉 Hab an dem Tag meinen kompletten Kameraspeicherplatz aufgebraucht … und Keis auch 😛

Erkenntnisse an diesem Abend:

1. Japanisches Feuerwerk ist unglaublich schön und ich möchte auf jeden Fall noch einmal eins sehen!

2. In Japan gibt es wahrscheinlich nur deshalb so wenig Arbeitslose, weil auch noch für den letzten Scheiß Leute eingestellt werden. Beispiel: Fünf Leute, die ein Band halten, um den Links- vom Rechtsverkehr zu trennen.

Bei uns würden einfach fünf Stöcke in den Boden gerammt werden und damit hat sich das Ganze XD

3. Rücksichtsvolle Japaner? Nix da! Nicht, wenn es um Sitzplätze geht. Und bei so einer großen Ansammlung an Menschen wird dann auch schon mal schnell der Müll auf die Straße geworfen – man weiß ja eh nicht, wer es war …

Aber alles in allem ein wirklich schöner Tag mit einem unglaublich schönen Feuerwerk.

„Feuerwerk“ heißt auf Japanisch übrigens hanabi 花火, übersetzt etwa so viel wie „Feuerblume“, und das kam in diesem Feuerwerk wirklich sehr gut zum Ausdruck.

Der Rückweg gestaltete sich allerdings als überaus zweitaufwändig. Schätzungsweise 2 Millionen Japaner wollten mit der Bahn von der Insel herunter. Kei und ich warteten erst einmal ungefähr eine halbe Stunde ab. Dann war die Insel eigentlich schon recht gut geleert, also entschieden wir uns, ganz gemütlich Richtung Bahnhof zu spazieren. GANZ SCHLECHTE IDEE!!! Wir haben EINE STUNDE gebraucht, um an den Bahnhof HERAN zu kommen. Die Menschenströme zum Bahnhof hin wurden durch Polizisten und Schnüre „gebändigt“ und man kam nur in Intervallen in den Bahnhof. Da alle Züge, die ankamen, auch nur 5 Wagons hatten, mussten wir dann noch mal eine Stunde warten, bevor wir überhaupt in eine Bahn kamen. Zusammengequetscht tingelten wir nach Hause und waren so spät dran, dass wir in Ermangelung eines Busses die 40 Minuten vom Bahnhof zu Kei nach Hause laufen mussten. Ich war so fertig!! *schnaub*

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5 Antworten zu [Unterwegs] Zum Feuerwerk nach Enoshima

  1. Ro schreibt:

    Maus sorry – aber ich hätt zu gerne Mäuschen gespielt und dich gesehen!^^ O weia, so voll – ist ja heftig! Das ist ja sogar für Japan selten!!! Aber tolle Feuerwerksbilder!!!

  2. nagarazoku schreibt:

    Du hättest auf jeden Fall deinen Spaß an mir gehabt 😉

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